Motten zählen trotz ihrer Verwandtschaft mit den Schmetterlingen zu den am häufigsten auftretenden Schädlingen hierzulande. Bei uns heimisch und immer wieder eine Plage sind unter den hunderten Mottenarten vor allem die Kleider- und die Lebensmittelmotte.
Wie kann man nachhaltig Motten bekämpfen? Unter den Lebensmittelmotten dominieren die Mehl- sowie die Dörrobstmotte in unseren Haushalten. Motten bekämpfen ist wichtig, da die Tiere zu den Fraßschädlingen gehören und großen Schaden anrichten können.
Diese Mottenart ist mit ihrer hellen, cremefarbenen Erscheinung eher unscheinbar. Für die Schäden an unseren Kleidern sind die weißen Larven der Kleidermotte verantwortlich. Diese werden ungefähr einen halben Zentimeter groß.
Oft werden die Eier in dunklen Ecken und kaum genutzten Bereichen gelegt, wie etwa im Kleiderschrank, in Kommoden, auf dem Dachboden oder unter dem Bett. Die Larven schlüpfen nach vier bis zehn Tagen. Sofort nach dem Schlüpfen suchen sie nach Nahrungsquellen, wo sie fressen, bis sie ausgewachsen sind.
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Sind die Motten ausgewachsen, sind sie paarungsbereit und der Lebenszyklus geht immer weiter. Ein Befall bleibt oft erst einmal unbemerkt, weil sie auch über mehrere Monate hinweg ohne Nahrung überleben können.
In der Regel leben die Motten vier bis sechs Monate. Meist bemerkt man den Befall erst, wenn man die ersten Schäden an Kleidungsstücken, Teppichen, Gardinen oder ähnlichem findet. Diese äußern sich durch Risse oder Löcher. Die Motten mögen so gut wie alle organischen Stoffe, so dass fast alles aus Stoff auch angefressen werden könnte.
Die Dörrobst- und die Mehlmotte unterscheiden sich lediglich in winzigen Details des Aussehens. Die Dörrobstmotte ist mit drei bis zehn Millimetern kleiner als die 12 bis 15 Millimeter große Mehlmotte. Auch die Flügelspannweite ist bei der Mehlmotte größer und prägnanter geformt.
Die Dörrobstmotte ist sehr hell bis gelblich. Die Mehlmotte fast weiß. Besonders beliebt bei den Larven sind Nüsse, Hülsenfrüchte, Kaffee, Kakao, Getreide, Reis und bestimmte Gewürze. Bis die Larve zu einer erwachsenen Motte herangereift ist, dauert es bis zu zwei Monate.
Die Lebensmittelmotte lebt in der Regel zehn bis 14 Tage, auch ohne Nahrung. Bemerken tut man den Befall an kleinen Geweben und Seidenfäden an Nahrungsmittelverpackungen sowie an kleinen Fraßspuren. Der Befall dieser Mottenart ist leider nicht auf einen Ort zu beschränken, weshalb die Bekämpfung des Schädlings eher schwierig ist.
Bemerkt man auffällig oft Löcher oder Risse in seiner Kleidung, kann das ein Zeichen von Mottenbefall sein. Dann gibt es verschiedene Möglichkeiten, die Schädlinge im Kleiderschrank zu bekämpfen. Am sinnvollsten ist die Bekämpfung mit einer Mottenfalle, die direkt im Kleiderschrank, unter dem Bett, auf dem Dachboden oder in der Kommode platziert wird.
Der Vorteil gegenüber Mottenkugeln ist der, dass Mottenfallen geruchsfrei sind. Die Mottenfalle besitzt einen Papierstreifen mit einer klebrigen Oberfläche. Auf dieser Oberfläche befinden sich Pheromone, die als Lockstoff dienen. Die Motten werden angelockt, setzen sich auf den Papierstreifen, bleiben haften und sterben. Allerdings wird man mit dieser Methode nur die ausgewachsenen Motten bekämpfen.
Die Larven müssen erst ausfindig gemacht werden. Hierfür kann man betroffene Kleidungsstücke einmal kräftig ausschütteln, bis Larven und Motten zu Boden fallen, von dem sie aufgesaugt werden können.
Effektiver ist aber das Waschen der Kleidung bei 60 bis 90 Grad Celsius, da die Larven die Hitze nicht überleben. Bei Kleidungsstücken, die nicht so heiß gewaschen werden können, genügt auch eine 12-stündige Lagerung im Tiefkühlfach. Die Larven überleben die extrem kalten Temperaturen nicht und auch Eier und erwachsene Motten werden abgetötet.
Motten bekämpfen, die in Lebensmitteln sind, ist etwas schwieriger, da sie sich im ganzen Haus verteilen können. Befallene Lebensmittel sollten auf jeden Fall weggeworfen und die Standorte gründlich gereinigt werden.
Am besten macht sich das mit Essigwasser und indem man auch schwer zu erreichende Stellen gut aussaugt. Die Larven setzen sich nämlich auch gern an Montageteilen, in Ecken, an Unterseiten und an Regalhalterungen fest. Der Staubsaugerbeutel sollte im Anschluss entsorgt werden.
Vom chemischen Motten bekämpfen ist bei der Lebensmittelmotte abzusehen, da Lebensmittel mit der Chemie in Berührung kommen könnten. Auch in diesem Fall ist das Motten bekämpfen mit einer Falle sinnvoll.
Dafür sollte diese an allen betroffenen Stellen und am besten in allen Räumen aufgestellt werden. Nicht selten dauert es Monate, bis man die Larven und alle Motten bekämpfen konnte. Potentielle Nahrungsquellen sollten in der Zeit bestmöglich versiegelt werden. Sinnvoll ist auch die Aufbewahrung im Kühlschrank.
Mottenfallen gibt es unzählige in Drogerien und Supermärkten. Hierbei sollte man darauf achten, die passende Falle für die jeweilige Mottenart zu kaufen. Am gängigsten ist sogenanntes Mottenpapier für Kleidermotten.
Ein am Papier befestigter Giftstoff verdunstet und tötet die Tiere. Für Menschen ist dieses Insektizid ungefährlich, beim Motten bekämpfen wirkt es rasch. Ähnlich funktionieren auch die bereits erwähnten Pheromonfallen, um beide Arten von Motten bekämpfen zu können.
Auch diese Falle beinhaltet kein für den Menschen giftiges Material. Für die Lebensmittelmotte ist auch Kieselgur sinnvoll. Die ökologische Falle wird auch Bergmehl, Kieselmehl, Diatomeenerde oder Diatomit genannt. Es handelt sich dabei um Pulver aus fossilen Kieselalgenschalen, welches in Ritzen oder Ecken gestreut wird und die Tiere tötet.
Eine sehr ökologische Art, Motten bekämpfen zu können, ist die Schlupfwespe – der natürliche Feind der Motten. Es handelt sich dabei um 0,2 bis 0,4 Millimeter kleine Parasiten, die zur Gattung der Erzwespen gehören.
Das Gute an den Schlupfwespen ist, dass sie helfen, Motten zu bekämpfen – egal, welcher Art sie angehören. Die Schlupfwespen der Gattung Trichogramma evanescens wird sogar eigens zum Motten bekämpfen gezüchtet. Mit ihrem Legestachel findet die Schlupfwespe Motten-Eier.
Diese bohrt sie dann an und legt ihre Eier in das Motten-Ei. In den Eiern wachsen dann die kleinen Larven der Wespenart und fressen die Motten-Eier leer. Die Folge ist, dass aus den Motten-Eiern keine Mottenlarven mehr schlüpfen können und deren Lebenszyklus gestört wird.
Schlupfwespen werden, auf kleinen Pappkärtchen angebracht, verkauft und verschickt. Sie schlüpfen erst, wenn sie beim Kunden sind um dort die Motten bekämpfen zu können. Angewendet werden die Parasiten so lange wie eine Motte leben kann, meist also 15 Wochen. Meist werden mehrere Lieferungen gemacht, um alle Motten bekämpfen zu können.
Die Schlupfwespe ist für das menschliche Auge kaum sichtbar. Man bemerkt sie nicht, sie fliegt nicht herum weil sie nur krabbelt und sie kann weder Stechen noch Geräusche von sich geben. Wenn die Wespe keine Motten-Eier mehr findet, verschwindet sie aus dem Haus oder stirbt.
In der Regel leben die Tiere nur wenige Tage. Die Kosten zum Motten bekämpfen mit Schlupfwespen liegen zwischen 70 und 100 Euro.
Empfindlich reagieren beide Mottenarten vor allem auf folgende Hausmittel: den Duft von Lavendel und Zedernholz. Lavendel ist ein sehr gutes Mittel gegen Motten, da es für uns Menschen sehr angenehm riecht, für die Tiere aber unangenehm ist.
Bei der Lebensmittelmotte hilft auch Backpulver vermischt mit Mehl. Ein Schälchen mit der Mischung wird zwischen die bedrohten Lebensmittel gestellt. Die Motten werden zwar durch das Mehl angelockt, sterben aber durch das Backpulver.
Statt Backpulver können auch zerstoßene und in Wasser eingelegte Kartoffel- oder Tomatenblätter giftig auf die Tiere wirken. Abschreckend sind auch alle ätherischen Öle, wie beispielsweise abgeriebene Zitronen- oder Orangenschalen, Zimt, Gewürznelken und Lorbeerblätter.
Besonders Gewürznelken und Lorbeerblätter können auch einzeln und offen in den Lebensmittelschränken verteilt und regelmäßig ausgetauscht werden, um die Schädlinge zu vertreiben.
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